Eine Reise von Kalifornien nach Texas

Yosemite Nationalpark, Vernal Falls

Diese Reise war eine von denen, bei welchen du so viel erlebt hast, dass du gar nicht weisst, wo du anfangen zu erzählen möchtest. Joshua und ich verbrachten 3 Wochen in den USA bei seiner Familie und besuchten verschiedene Nationalparks. Wir erlebten so viel, dass ich schlichtweg nicht alles in einen Post verpacken kann. Deshalb seht ihr hier eine Übersicht von all unseren Erlebnissen und die Posts mit den detaillierten Informationen zu den Parks sind in diesem Post verlinkt.

Unsere Reise begann mit dem wunderschön langen 12-stündigen Flug von Zürich nach San Francisco. Es ist einer dieser langen Flüge, bei denen man vor der Halbzeit sicher nicht auf die Uhr schauen darf, weil ansonsten der Flug nie endet. Einer der Flüge, bei denen du ein ganzes Buch lesen (Ladina), oder 5 Filme reinziehen kannst. (Joshua) Bei der Ankunft in San Francisco hatten wir die glorreiche Idee gleich zum Yosemite National Park mit einem Freund zu fahren. Die 5-stündige Fahrt nach dem langen Reisen war dann doch etwas viel. Umso glücklicher waren wir, als wir endlich im Airbnb in Ahwahnee ankamen.

Yosemite

Unser erster richtiger Tag begann gleich mit einer weiteren Autofahrt ins Yosemite Valley. Da wir unser Airbnb erst spät gebucht hatten, war es etwa 40 Minuten von dem Parkeingang und 1.5h Stunden vom Yosemite Valley entfernt. Ich muss zugeben, dass ich dem Yosemite Nationalpark etwas skeptisch gegenüberstand, da ich dachte, dass es sowieso wie in der Schweiz aussähe. Ich wurde jedoch des besseren belehrt, die Pflanzen sind völlig unterschiedlich und Berge sind beeindruckend, egal wie oft man sie schon gesehen hat. Gleich nachdem man das Yosemite Valley erreicht hat, wird man mit einem atemberaubenden Ausblick ins Tal belohnt und jeder Skeptiker wird zum Liebhaber umgekrempelt.

Yosemite, Sentinel Dome

Vernal Falls

Am ersten Tag hielten wir im Yosemite Valley beim Merced River, dem Fluss, der durchs Tal fliesst und genossen das klare Wasser mit der Aussicht auf den El Capitan. Obwohl das Tal auf 1200 Metern Höhe liegt, war es am Mittag schon um die 33° C heiss und wir genossen das kühle Wasser, um unsere Beine abzukühlen. Danach fuhren wir weiter ins Tal hinein und entschieden uns eine kleine Wanderung zum Columbia Rock zu machen. Die Wanderung erschien mir als Schweizerin leicht machbar, da es nur 300 Höhenmeter und 3.2 km Länge waren. Die Nachmittagshitze und wahrscheinlich der Jetlag machten mir aber wahnsinnig zu schaffen und mein Kopf machte innert Kürze jeder Tomate Konkurrenz. Die Kurven schienen nicht aufzuhören und der Schatten wurde immer weniger. Mit Ach und Krach erreichten wir Columbia Rock und genossen die Wahnsinns-Aussicht auf den Half Dome und das Tal. Wieder unten angekommen sehnte sich unser Körper nach weiterer Erfrischung und wir kühlten uns wieder im Fluss ab, bevor wir zurück ins Airbnb fuhren. Zum Znacht genossen wir die besten Knoblauch-Pommes in der South Gate Brewing Company, die je gegessen habe. Ich träume immer noch davon.

Yosemite Valley und Half Dome von Colombia Rock aus gesehen

Am nächsten Tag fuhren wir gleich wieder zurück in den Yosemite. Wir waren sehr froh, dass unser Kollege schon einige Male im Park war und uns tolle Aussichtspunkte und Wanderungen zeigen konnte! Dieses Mal schlugen wir den Weg in Richtung Glacier Point ein. Wir hielten beim Sentinel Dome Weg und wanderten etwa eine Stunde durch den grünen Wald bis zum Aussichtspunkt. Von den 2400 Metern Höhe darf man eine gigantische Aussicht auf das Tal und den El Capitan geniessen. Einige Leute unterhielten uns mit halsbrecherischen Aktivitäten wie Slack Lining von einem Felsen zum andern, wobei es uns schon beim Zuschauen schwindlig wurde. Wie auch am Tag zuvor schon assen wir unser mitgebrachtes Picknick. Danach wanderten wir zurück zum Auto. Zurück ging die Fahrt bis ins Yosemite Valley und wir entschieden uns eine zweite Wanderung zum Vernal Fall anzugehen. Der Weg hiess «Mist Trail» (Dunstweg), was sich nach einer vielversprechenden Abkühlung vom Wasserfall anhörte. Wir wählten eine Wanderung, die nicht ganz so viele Höhenmeter hatte, trotzdem war auch hier meine Gesichtsfarbe fast nicht mehr vom pinken T-Shirt zu unterscheiden. Auf halber Strecke hörten wir, wie eine Frau rumposaunte, dass es ein beeindruckender Temperaturunterschied sei, im Vergleich zur Gegend beim Wasserfall. Dies gab uns neue Energie für den Weg. Bald schon erreichten wir den Wasserfall, welcher tosend ins Tal rauschte. Nun erfuhren wir auch, weshalb der Weg Mist Trail genannt wurde. Der Boden hatte Pfützen nur von der Gischt des Wasserfalls und innert Kürze waren wir pitschnass vom Wasser, was aber eine sehr willkommene Abkühlung war. Wir liefen alle Treppenstufen hoch bis zum Start des Wasserfalls, wo das Wasser ruhig und friedlich war. Einige freche Eichhörnchen und Vögel begrüssten uns. Nach gefühlten 100 Fotos, machten wir uns auf den Rückweg. Der tiefe Sonnenstand und die Gischt zusammen ergaben einige der besten Ferienfotos! Auf dem Heimweg machten wir Halt beim Mexikaner (obligatorische Besuche in Kalifornien) und fielen dann müde ins Bett.

Santa Cruz

Familienzeit

Die nächste Woche verbrachten wir mit Joshes Familie in Santa Cruz. Wir freuen uns jedes Mal sehr auf die Zeit dort. Endlich können wir Freunde wieder in echt sehen und nicht nur über Skype/Zoom und wir können die Zeit mit Joshes Eltern und seinem Grossvater geniessen. Bei diesem Post findet ihr allerhand Ideen für Ausflüge und Aktivitäten in Santa Cruz! Eines der Highlights war, dass wir ein Baseballspiel der San Francisco Giants live sehen durften. Joshes Onkel sponserte uns die Tickets für bombastische Plätze gleich hinter dem Pitcher. Nun, da ich das Spiel endlich mal live gesehen hatte, verstand ich sogar die Regeln! Die Stimmung im Stadion war genial und, dass die Giants das Spiel gewannen, war noch das Tüpfchen auf dem i.

San Francisco Giants Baseball Spiel

Leider kam die Zeit für Abschiede von der Familie viel zu schnell und wir mussten unser Mietauto für die nächste grosse Reiseetappe abholen. Ich war nervös, was ich gerne mal vor langen Autofahrten bin, zumal ich nicht oft die Gelegenheit habe Auto zu fahren. Jedes Jahr versuchen wir einen neuen Teil von Amerika zu entdecken. So haben wir schon New York und Hawaii besucht. Dieses Jahr wollten wir bis nach Texas fahren und unterwegs verschiedene Nationalparks besuchen. Das erste Ziel war dabei der Joshua Tree Nationalpark. Dazu fuhren wir am ersten Tag 8 Stunden lang, unterhielten uns mit Musik und dem Zählen von 200 Lastwagen mit Tomaten und erreichten spät abends unser Airbnb.

Joshua Tree Nationalpark

Joshua im Joshua Tree Nationalpark

Unsere Reisezeit im Sommer war nicht die Hauptsaison für die Parks, die wir besuchten. Die Hitze hält viele Touristen von der Gegend ab. Entsprechend mussten auch wir unsere Tagespläne dem Wetter nach richten. Schon am frühen Morgen waren die Temperaturen über 30 Grad und so machten wir uns bald auf den Weg. Um 7 Uhr waren wir neben zwei anderen Autos die einzigen Besucher im Park und nicht einmal Eintritt mussten wir bezahlen, da alles noch geschlossen war. Dass dies nicht der Norm entspricht, erfuhren wir schnell, da alle Informationstafeln Anweisungen gaben, wie man die grosse Masse and Menschen umgehen könne. Wir fuhren mit dem Auto verschiedene Stellen an und stiegen aus, um kleine Wanderungen zu machen. Wegen der Hitze vermochte man aber nicht mehr als 15 Minuten draussen verbringen und deshalb stiegen wir immer wieder ins Auto, um uns abzukühlen. Die verschiedenen Formen der Bäume und Felsbrocken faszinierten uns und wir genossen die Zeit dort sehr. Auch wenn es sehr heiss war, bereuen wir den Zeitpunkt des Reisens nicht. Joshua Tree ist ein sehr spannender, faszinierender Nationalpark und wir würden jederzeit wieder gehen!

Den Rest des Tages verbrachten wir wiederum mit einer weiteren 5-stündigen Autofahrt nach Phoenix, Arizona. Wir freuten uns an diesem Abend endlich Joshuas Bruder nach 4 Jahren wieder zu sehen!

Sedona Bell Rock

Sedona

Joshuas Eltern empfohlen uns einen Abstecher nach Sedona zu machen, ein Ort der 2 Stunden von Phoenix entfernt und von roten Bergen umgeben ist. Der Besuch dort war eines meiner Highlights unserer Reise. Das intensiv rot-orange Gestein, vermischt mit dem Grün der Bäume zeichnete eine fantastisch malerische Landschaft. Ich konnte kaum mehr aufhören zu fotografieren. Wir schauten uns verschiedene Aussichtspunkte wie beim Flughafen, Bell Rock, Chapel of the Holy Cross und Red Rock State Park an. Gerne wären wir auch noch bei Devil’s Bridge und Slide Rock State Park vorbei gegangen, aber dafür reichte uns die Zeit nicht mehr. Stattdessen genossen wir den Sonnenuntergang von Airport Mesa aus. Endlich war die Wärme wohltuend, der Wind erfrischend und wir genossen einige Minuten Ruhe von unserer grossen Reise. Zum Abschluss des Tages drehten wir einige Runden im Pool des Hotels.

Saguaro Nationalpark

Am nächsten Tag ging die Reise auch schon weiter. Unser Reiseziel war der Saguaro (sprich: Sachuaro) Nationalpark, welcher 3.5 Stunden von Sedona entfernt ist. Saguaro ist in zwei Teile geteilt und bekannt für seine vielen Saguaro Kakteen. Auch dieses Mal fuhren wir viel mit dem Auto im Park herum, da es wieder über 40 Grad heiss war. Bei den kurzen Stopps bewunderten wir die verschiedenen Arten von Kakteen, einige sogar in Blüte, und hofften auf keine Klapperschlangen zu treffen. Im Parkmuseum lernten wir, dass einige Vögel ihr Nest im Kaktus bauen und dass die Saguaro Kakteen innen hölzern sind… Ich dachte immer, dass alles aus Pflanzenfleisch besteht. Nach einiger Zeit bemerkten wir, wie sich in der Ferne ein grosses Gewitter zusammenbraute und so machten wir uns auf den Weg nach New Mexico. Laut unserem Zeitplan hatten wir noch eine 5-stündige Autofahrt nach Alamogordo vor uns, da wir am nächsten Tag den White Sands Nationalpark besuchen wollten. Die Reisezeit verging schnell, das Hörbuch «The Hobbit» von J.R.R. Tolkien unterhielt uns blendend. Kurz vor dem Ende unserer Reise fuhren wir durch Las Cruces und wir waren beide sehr froh, dass wir dort kein Hotel gebucht hatten. Immer wieder liefen uns betrunkene oder mit Drogen zugedröhnte Leute in die Strasse und wir stellten definitiv sicher, dass unser Auto abgeschlossen war. Alamogordo war im Gegensatz dazu aber sehr friedlich und wir fühlten uns sicher.

White Sands Nationalpark

White Sands

Früh am nächsten Morgen schon machten wir uns auf den Weg in den White Sands Nationalpark. Es fanden keine Raketentestungen statt (ja, manchmal ist der Park tatsächlich deswegen geschlossen) und so hatten wir freie Bahn. Auch dieses Mal waren wir zu früh im Park und wir mussten keinen Eintritt bezahlen. (Sind das Erlebnisse, die man hat, wenn man früh aufsteht?) Wir fuhren über den weissen Sand ins Innere des Parks. Zuerst waren noch einige Büsche und Gräser zu sehen bis dann alles dem weissen Sand wich. Verschiedene Wege führten über die Dünen oder man konnte einfach auf eigene Faust den Park erkunden. Der Sand fühlte sich erstaunlich kühl an und wir genossen die Zeit. Der blaue Himmel im Kontrast zum vielen Weiss lud zu einem Fotoshooting ein und wir konnten einige Schnappschüsse ergattern. Erstaunlich war auch, dass in allen drei «Wüstennationalparks» trotzdem sehr viele Tiere leben, die sich dem Klima angepasst haben. In jedem Park konnte ich ein Foto von einer Eidechse machen, die jedes Mal etwas anders aussah.

Joshua Tree

Saguaro

White Sands

White Sands Nationalpark

Auch an diesem Tag hatten wir noch ein grosses Stück an Reise vor uns. Genauer gesagt 9 Stunden Fahrt bis nach Fort Worth, Texas. Wir machten uns kurz vor dem Mittag auf den Weg und hielten aber kurz danach in Cloudcroft an, um in einem sehr rustikalen Barbecue Restaurant zu essen. Es war fantastisch! Die Leute an den Tischen trugen Cowboyhüte und an den Wänden hingen allerhand Jagdtrophäen und Abzeichnungen. Das Restaurant machte einen stolz, Amerikaner zu sein. Wir verbrachten ein wenig zu viel Zeit dort und fuhren danach durch New Mexico bis nach Texas. Auf dem Weg gab es sehr wenig zu sehen, Sand und viel Nichts für hunderte von Kilometern. Nach etwa 4 Stunden hatte ich genug! Das viele Autofahren und die Illusion, dass wir schon fast am Ziel waren (von der Grenze Texas bis nach Fort Worth waren es immer noch 6 Stunden) taten das Übrige. Irgendwann kam der Hunger hinzu und ich war fix und fertig. Leider war auch kein Restaurant im Umkreis von einer Stunde und als wir dann endlich etwas fanden, war es das gefühlt zwanzigste Mal Pommes und Burger. Wer mich kennt, weiss, dass ich dies eigentlich liebe, aber an diesem Abend bestellte ich tatsächlich einen SALAT im Chick-fil-A. Viel zu spät schafften wir es endlich zu Joshes Schwester nach Fort Worth und wir fielen hundemüde ins Bett.

Fort Worth

Glücklicherweise hatten wir am nächsten Tag keine Pläne und so konnten wir endlich etwas Schlaf nachholen und uns entspannen. Am Nachmittag verbrachten wir einige Stunden im Pool mit unseren Nichten und Neffen. Am Abend fanden wir heraus, dass ein Freund von der Ostküste ebenfalls in der Umgebung war und so genoss Josh einen Männerabend in einer Bar mit einem mechanischen Bullen. Natürlich musste jeder eine Runde austesten und es wurde ein sehr lustiger Abend. Ich war froh, dass ich einen Abend mit einem Buch im Bett verbringen und mich weiter von der Reise erholen konnte.

Texas Longhorns

Familienzeit

Am zweiten Tag wollten wir dann trotzdem noch etwas von Fort Worth sehen und so fuhren wir am Nachmittag in die Stadt, um den Kuh-Umzug bei den Stockyards zu sehen. Leider war die Nachmittagsshow auf Grund der Hitze abgesagt, aber stattdessen zeigten sie uns eine Cowboy-Show mit Schiesserei! Trotzdem war ich ein wenig enttäuscht, da ich gerne die berühmten Texas Longhorns gesehen hätte und so entschieden wir uns am nächsten Tag für die Vormittagsshow zu gehen. Den Abend des Tages verbrachten wir mit Joshes Schwester und Schwager in einem Restaurant mit köstlichem Essen und großartigen Gesprächen.

Der Abschied kam viel zu schnell und am nächsten Tag fuhren wir bereits weiter, um nochmals den Kuh-Umzug zu sehen. Dieser war sehr interessant und die immens langen Hörner der Kühe sehr beeindruckend. Man stelle sich so was in der Schweiz vor! Wir hätten gar keinen Platz! Danach flanierten wir durch die Strassen und besuchten viele der traditionellen Läden und lernten Neues über Cowboyhüte und -stiefel.

Die Kunst der Cowboystiefel

Waco

The Magnolia Silos - Dekoladen der Sendung Fixer Upper

Unser nächstes und letztes Reiseziel war Austin, Texas. Auf dem Weg fuhren wir durch Waco und natürlich mussten wir dort einen Stopp einlegen um den Laden der TV-Serie «Fixer Upper» anzuschauen. Ich liebe die Serie und war darum umso neugieriger die verschiedenen Produkte zu sehen. Laden ist wahrscheinlich nicht das richtige Wort, da es etwa 6 verschiedene Gebäude mit unterschiedlichen Angeboten gab. Alles war stimmig dekoriert und der Besuch dort war es sicher Wert!

Auf dem Weiterweg hielten wir bei einem Buc-ee’s, einer der grössten Tankstellen Amerikas mit Platz für 80 Autos, um gleichzeitig zu tanken!

Geschichtsdenkmal in Austin

Austin

Eine Stunde später erreichten wir das Airbnb in Austin. Für diesen Abend hatte Josh zwei Tickets für eine Comedy Show in Joe Rogans Comedy Mothership gebucht, welche in der Stadt an der 6th Street stattfand. Als wir zum Zentrum kamen, fand ein Umzug statt und wir fanden keine Möglichkeit die Strasse zu überqueren, da alles abgesperrt war. Erst nach einigen Minuten Fussweg wurde uns eine Passierungsmöglichkeit gezeigt und wir schafften es grad noch rechtzeitig ins Lokal. Verschiedene Komiker traten auf und wir lachten und genossen den Abend.

Eichhörnchen bei der Abkühlung

Am nächsten Tag wollten wir die Stadt erkundigen. Wir stärkten uns mit einem reichhaltigen Frühstück und besichtigten dann das Texas Capitol und liefen die Congress Street hinunter. Auch an diesem Tag war es wieder um die 40 Grad heiss und beim Capitol Park lagen sogar die Eichhörnchen flach auf der Erde, um sich abzukühlen. Auch ich fühlte mich nicht mehr sehr gut und wollte einfach nur in einen Laden mit Klimaanlage. Leider fanden wir an der Strasse nicht wirklich viel, obwohl es eine der grössten ist. Langsam wurde ich missmutig, gab es denn hier nichts zu tun? Auf den Strassen waren neben vielen Obdachlosen auch keine anderen Menschen zu sehen. Den Tränen nahe suchten wir uns ein Café um die Emotionen etwas abzukühlen und neue Pläne zu schmieden. Wir entschieden uns für ein Nachtessen in einem nahegelegenen Restaurant um nachher kurz vor Sonnenuntergang ein berühmtes Naturspektakel zu sehen. Jeden Abend genau 20 Minuten vor Sonnenuntergang fliegen in Austin etwa 1.5 Millionen Fledermäuse bei der South Congress Bridge los, um sich das Abendessen zu verdienen. Tagsüber schlafen die Tiere in den Betonspalten der Brücke und abends fliegen alle gemeinsam weg, um zu jagen. Diesem Schauspiel zuzusehen war einfach nur beeindruckend! Wie ein Uhrwerk genau flogen die Tiere los und zusammen mit dem Sonnenuntergang war es ein wunderschönes Erlebnis.

Fledermäuse in Austin, Texas

Von den Fehlern des Vortages gelernt, machten wir unsere Pläne nun schon im Airbnb. Zuerst ging die Reise in die Austin Antique Mall, ein riesiges Brockenhaus mit hunderten von Verkäufern. Dort verbrachten wir einige Stunden beim Suchen und Entdecken (und kaufen von mehr oder weniger nötigen Dingen). Danach fuhren wir zu den Barton Springs um uns Abzukühlen. Die unterirdischen Barton Quellen füllen das Wasser im Swimmingpool und so waren die Temperaturen perfekt, um sich zu entspannen und erfrischen. Zum krönenden Abschluss unserer Reise fanden wir Radio Coffee & Beer, ein Outdoor-Restaurant mit Live-Musik. Wir sassen im Garten, genossen das Essen und die Blue Grass Band, welche an diesem Abend spielte und liessen unsere Ferien Revue passieren: Was für eine schöne, erlebnisreiche Zeit wir verbringen durften, ganz ohne Zwischenfälle. Wir sind einfach nur dankbar.

Sonnenuntergang in Austin